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Bezirkskatastrophe nach Unwetter

10.06.2024 - Einsatz

In den Abendstunden des 08. Juni 2024 (Samstag) wurde der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld von einem verheerenden Starkregenereignis heimgesucht. Dabei kam es innerhalb von wenigen Minuten zu Überflutungen entlang der Lafnitz, des Lungitzbaches, der Hartberger Safen und weiteren Bächen.

Innerhalb kürzester Zeit kam es zu hunderten Notrufen aus dem gesamten Bezirk. Am stärksten betroffen waren dabei der Norden des Bezirkes im Gebiet von Schäffern bis Pinggau, die Gebiete entlang der Landesgrenze zum Burgenland aufgrund des extremen Pegelanstieges bei der Lafnitz sowie das Lungitztal von Kleinlungitz (Marktgemeinde Grafendorf bei Hartberg) bis nach St. Johann in der Haide. Auch im Süden kam es zu enormen Unwetterlagen, einerseits in den Orten Wörth an der Lafnitz bis Neudau sowie weiter im Bereich Fürstenfeld aber auch im Großraum Bad Waltersdorf kam es abermals zu Überflutungen.

Neben den überflutenden Ortsgebieten und Gebäuden kam es aufgrund der Bodennässe zu Hangrutschungen und Vermurungen im gesamten Bezirk. Durch den raschen Einsatz der Feuerwehren und der Priorisierung der Einsatzlagen konnten die Gefahren für Mensch und Tier an erster Stelle abgewehrt werden. Doch die Spur der Verwüstung zog sich einmal quer durch den Bezirk.

Noch während der eingehenden Notrufe wurde die Florianstation in Hartberg voll besetzt und der Bereichsführungsstab (BFÜST) nahm die Arbeit in den Räumlichkeiten des Bereichsfeuerwehrverbandes (BFV) Hartberg in Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld (BH-HF) auf.

Mühevoll waren die Feuerwehren bis in die frühen Morgenstunden des Vatertages, dem 09.06.2024, mit der Abarbeitung der unzähligen Schadenslagen beschäftigt. Dabei zeichnete sich bereits in der Nacht ab, dass die Schäden im Bezirk äußerst heftig und weitreichend ausfielen. Weswegen noch in der Nacht im gesamten Bezirk Hartberg-Fürstenfeld durch die Bezirkshauptmannschaft die „Bezirkskatastrophe“ ausgerufen wurde.

Der BFÜST unter der Leitung von Katastrophenhilfsdienst (KHD) – Kommandant ABI Andreas Fuchs beschäftigte sich neben der dauernden Lagebeurteilung, bereits mit der Nachalarmierung von Feuerwehreinheiten, da auch heimische Feuerwehren aufgrund des Unwetters stark beeinträchtigt wurden.

Im Gebiet der Marktgemeinde Grafendorf bei Hartberg kam es aufgrund des massiven Regenfalles zu Hangrutschungen und Überflutungen. Besonders betroffen war dabei das Ortsgebiet von Grafendorf, wo zahlreiche Keller ausgepumpt werden mussten. Hier wurden auch Autos aufgrund der enormen Wassermassen aufgetrieben.

In Pongrazen, Zeilerviertel und Erdwegen kam es zu einigen Hangrutschungen, welche Straßen zerstörten bzw. blockierten. Auch in Stambach war das Ausmaß des Starkregens rasch ersichtlich – weggerissene Brücken und zahlreiche Schlammrückstände sind und waren zu beseitigen.

Neben dem Hochwasser im Grafendorfer Ortsgebiet sowie auch in Seibersdorf und Safen, wurde auch Kleinlungitz und Lechen schwer getroffen. Vermurungen, weggerissene und unterspülte Brücken sowie Straßen und abgetriebene Besitztümer beschreiben die Schadenslagen entlang des Lungitzbaches. Zu immensen Schäden kam es auch in der Land- und Forstwirtschaft.

Die Freiwillige Feuerwehr Grafendorf stand dabei seit den Abendstunden des 08. Juni 2024 im Dauereinsatz. Bis in die frühen Morgenstunden wurden gröbste Schäden beseitigt, ehe nach einer einstündigen Verschnaufpause die Mitglieder erneut zur Schadensbeseitigung alarmiert wurden.

Die Aufräumarbeiten erstreckten sich über den Vatertag (09.06.2024) hinweg, ehe am Sonntagabend erneute Regenfälle zu Pegelanstiegen und Hagelunwetter zu Zerstörung im Bezirk führten. Rasche Hilfe für die von der Außenwelt abgetrennten Häuser gab es noch am Vatertag durch das Bundesheer, welches sich mit der Aufarbeitung einer Schadenslage in Kleinlungitz beschäftigte und in weiterer Folge Behelfsbrücken errichtet.

Noch vor den Regenfällen am Abend des 09. Juni wurde in vielen Gemeinden entlang der Bäche und Flüsse der Zivilschutz-Alarm ausgegeben – auch in der Marktgemeinde Grafendorf. Aufgrund der Beruhigung wurde dieser Zivilschutz-Alarm am Montag (10.06.2024) aufgehoben. Die Situation im gesamten Bezirk bleibt jedoch weiterhin angespannt, da die ergiebigen Regenfälle am Montag erneut zum Anstieg der Pegelstände führten.

Noch am Vatertag machten sich auch Landeshauptmann (LH) Mag. Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter (LH-Stv.) Anton Lang, Landesrätin Simone Schmiedtbauer sowie der Leiter des Amtes für Katastrophenschutz im Land Steiermark Hofrat Mag. Harald Eitner gemeinsam mit Landesbranddirektor-Stv. (LBDS) Christian Leitgeb und KHD-Kommandant ABI Andreas Fuchs ein Bild der Katastrophe.

Am Montag, dem 10.06.2024 folgte erneut eine Beurteilung der Schadenslagen sowie der Wettersituation. Unter der Leitung von Bezirkshauptfrau Mag. Kerstin Raith-Schweighofer konnte am Montagnachmittag ein weiterer Lagevortrag für Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und LH Mag. Christopher Drexler sowie weitere Vertreter aus der politischen Ebene abgehalten werden. Dabei wurde auch finanzielle Hilfe durch Soforthilfefonds zugesichert. Anschließend gab es einen Lokalaugenschein für die politischen Vertreter.

Der Einsatz im Bezirk dauert somit weiter an und auch der BFÜST beurteilt weiterhin laufend die Situation.

Insgesamt standen alle Feuerwehren des Bereiches Hartberg im Einsatz, um die Gefahren für die BewohnerInnen der betroffenen Gebiete abzuwehren. Weiters standen KHD-Züge aus Leibnitz, Knittelfeld, Leoben, Bruck an der Mur, Mürzzuschlag und Weiz am Sonntag (09.06.2024) im Einsatz. Ein recht herzlicher Dank hierfür.

Am Montag gab es ebenfalls Unterstützung aus den Bereichen Voitsberg, Deutschlandsberg, Feldbach und Bad Radkersburg für die eingesetzten Kräfte. Auch hierfür ein herzlicher Dank. Außerdem gilt ein besonderer Dank dem Bundesheer, welches seit 09.06.2024 mit 35 Soldaten im Assistenzeinsatz steht.

Dies ergibt einen Personaleinsatz von rund 1.200 Feuerwehrkräften mit 250 Fahrzeugen und Sondergerätschaften aus ca. 80 Feuerwehren (am 08.06.2024 & 09.06.2024). Weitere Daten folgen…

 

Ein besonderer Dank für die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Grafendorf ergeht an die Unternehmen welche uns rasch und unbürokratisch zur Seite gestanden sind bzw. stehen.

  • ADEG KOGLER
  • PIZZERIA GIOVANNI
  • GASTHAUS SCHÖNGRUNDNER

Ein weiterer Dank auch der Gemeinde und den Gemeindearbeitern sowie vielen Freiwilligen für die Hilfe bei der Aufarbeitung der diversen Schadenslagen.